Verkehrsverbindungen |
Infrastruktur des Öffentlichen Personennahverkehrs in Korea
Südkorea
besitzt eine ausgezeichnete Verkehrs- Infrastruktur. Das Land ist in der
Breite mit einem flächendeckenden, gut ausgebauten Straßennetz
sowie Eisenbahnstrecken, die alle wichtigen Städte verbinden, ausgestattet.
Das Straßennetz wird ständig erweitert, das Eisenbahnnetz mit
modernen Hochgeschwindigkeitstrassen modernisiert Ebenso existieren innerkoreanische
Flugverbindungen zwischen den Großstädten. Mittels Fähren
kann man zu den koreanischen Inseln wie Chejudo oder Ullungdo gelangen.
Fähren verkehren auch von der Westküste nach China und von der
Ostküste über das Ostmeer bis nach Japan. Ein neu errichteten
Internationalen Flughafen Inchon auf einer Insel vor der Westküste
verbindet Korea mit der Welt.
Straßennetz und Fahrten mit dem PKW
Im Allgemeinen wird zwischen den Landstraßen und den Autobahnen unterschieden, ähnlich wie in Deutschland. Die Beschilderung ist meistens in Hangul und in Englisch.
Vor den Städten befinden sich die als "Tollgates" ausgewiesenen Mautstellen, an denen man seine Straßennutzungsgebühr entrichtet. Auch an diesen gibt es so gut wie keine Wartezeiten.
Vor den Ballungszentren, speziell im Raum Seoul, ist besonders zu den üblichen Berufsverkehrszeiten mit größeren Staus zu rechnen. Hierbei kommt es aber meist nur zu sehr zäh fließendem Verkehr, ein absoluter Stau mit Stillstand ist eher die Ausnahme.
An den Wochenenden und vor bzw. zum Ende
von Feiertagen ist überall auf Koreas Straßen mit einem erheblichen
Verkehrsaufkommen zu rechnen. Man sollte also die Zeiten für Fahrten
in Korea nicht zu knapp kalkulieren.
Eine Geschwindigkeitsbegrenzung ist stellenweise
vorhanden. In der Regel fließt der Verkehr auf den Autobahnen mit
100-140 km/h. Die Fahrweise der Koreaner ist z.T. aus unserer Sicht etwas
"gewagt", speziell in den Städten, und mit dem Mietwagen durch Korea
zu reisen kann nicht uneingeschränkt empfohlen werden, wenn man kein
routinierter Fahrer ist; dafür bietet jedoch ein Mietauto maximale
Mobilität. Drängeleien und Rowdietum wie auf den Autobahnen Deutschlands
teilweise zu beobachten, kommt in Korea kaum vor.
An den Autobahnen befinden sich in regelmäßigen Abständen große Rastplatzanlagen, welche äußerst sauber und effektiv eingerichtet sind, um auch große Massen an Besuchern schnell zu organisieren.
In den Städten ist das Auto nicht
zu empfehlen. Insbesondere in Seoul hat man einen andauernd zäh fließenden
Verkehr. Wesentlich schneller und ohne Streß kommt man hier mit der
U-Bahn ans Ziel.
DIe Benzinpreise sind mit denen in Deutschland
vergleichbar. In Korea fährt man fast ausschließlich mit Automatik,
unabhängig von der Wagenklasse.
Busse
Innerstädtische Busse
Diese sind meistens nicht in englisch ausgezeichnet und verwirren durch ihre komplexen Linienführungen und -bezeichnungen. Selbst Seouler kennen häufig die Ziele und Routen der Busse nicht exakt. Die Ansage in den Bussen ist koreanisch. Die Fahrer verstehen so gut wie kein Englisch. Wenn man sein Ziel und die Fahrtroute jedoch einmal kennt oder von einem Einheimischen gezeigt bekommen hat, ist der Bus eine interessante Alternative zur U-Bahn und durch teilweise vorhandene Busspuren auch relativ schnell - und preiswert.
Die Fahrweise der Busfahrer kann man höflich
nur als "sportlich", weniger höflich nur als "rabiat" bezeichnen.
Eine Busfahrt in Seoul unternommen zu haben ist ein "Muss" für den
abenteuerlustigen Touristen ! Den Ausspruch " Bitte stets einen festen
Halt verschaffen" kann man in den Stadtbussen Seouls nur wärmstens
empfehlen !
Express-Busse
Das ganze Land wird von einem dichten Fern-Expressbusnetz
erschlossen, welches man z.T. alternativ zur Eisenbahn oder auch in Ergänzung
nutzen kann, um auch kleinere Orte ohne Bahnanbindung zu erreichen.
In jeder Stadt findet man einen oder mehrere
Expressbusterminals. Gibt es mehrere, so kommt man nicht von allen in jede
Richtung. Die Ausschilderung ist hier meist nur in Hangul. Die Busse selbst
fahren pünktlich, sind schnell und preiswert. In den Bussen ist Anschnallpflicht.
Die Busterminals liegen meist nicht in
der Nähe zu den Bahnstationen. Dies muß man bei der Reiseplanung
berücksichtigen, wenn man zwischen den Verkehrsmitteln wechselt.
Taxis
Taxis innerhalb von Städten zu benutzen ist preiswert und komfortabel. Auch längere Strecken von einer halben Stunde innerhalb einer Stadt wie Seoul sind im Vergleich zu deutschen Taxipreisen extrem billig ! Fährt man zu zweit oder zu dritt, ist man mit wenigen Euro dabei.
Grundsätzlich unterscheidet man zwei
Arten von Taxis: die normalen und die schwarzen Limusinentaxis für
Touristen. Letztere sind teurer und angeblich können die Fahrer englisch.
Der Autor dieser Homepage hat jedoch die Erfahrung gemacht, daß längst
nicht alle Fahrer jener teuren Touristentaxis englisch sprechen oder verstehen
können ! Somit sind die schwarzen Taxen, wie man sie meist vor den
großen Hotels wie Choson oder Lotte findet, aus touristischer Sicht
nicht zu empfehlen.
Preiswert und äußerst bequem
kommt man mit den ganz normalen Taxis voran. Die Fahrer sind ehrlich und
fahren den unbedarften Touristen nicht dreimal um den Block, und auch die
Taxameter sind sehr genau. Der Name des Fahrers und seine Registriernummer
findet man immer auf einem Schild über dem Handschuhfach auf der Beifahrerseite.
Einige der Taxen sind auch mit Handy ausgestattet, über das man einen
Übersetzungsdienst (englisch, japanisch, chinesisch, z.T. französisch)
erreichen kann wenn man Probleme mit der Zielbeschreibung hat. Am besten
ist es, immer z.B. ein Kärtchen vom Hotel oder dem Restaurant, wo
man hingefahren werden möchte, bei sich zu haben, so kann man dem
Fahrer das Ziel genau mitteilen. Die Fahrer sind auch meist freundlich
- mit dem Englisch hapert es. Rudimentäre Kenntnisse sind jedoch gelegentlich
vorhanden. Trinkgelder werden wie überall in Korea nicht erwartet,
aber auch nicht abgelehnt. Man sollte ansonsten immer nur genau das zahlen,
was der Taxameter anzeigt. Irgendwelche Gepäckgebühren oder vorherige
Absprachen gelten nicht.
Es ist empfehlenswert, aufgrund der sportlichen
Fahrweise der Fahrer sich stets anzuschnallen.
Taxistände sind so gut wie unbekannt.
Die Taxis sind ständig in Fahrt. Man winkt ein Taxi heran, wobei man
nicht wie bei uns winkt (unser Winken wirkt i.A. auf Koreaner unhöflich),
sondern auf koreanische Art: man hält den Arm bequem ausgestreckt
mit der Handfläche nach unten und bewegt die Hand und den Unterarm
mehrmals locker nach unten, wobei man mit den Fingern eine leichte Greifbewegung
vollführt; gerade so, als wolle man ein Fahrzeug bei uns auffordern,
die Geschwindigkeit zu drosseln.
U-Bahn
U-Bahnen gibt es in Seoul, in Pusan und in Taegu. Das System in Seoul ist mit acht Linien am weitesten ausgebaut und umfaßt auch einige in Kombination mit der Eisenbahn in die Vorstädte.
Das U-Bahn System Koreas ist vorbildlich. Die U-Bahn ist schnell, hat eine kurze Zugfolge und ist sauber. Auch am späten Abend kann man ohne Gefahr die U-Bahn benutzen. Ohne Ticket kommt man nicht auf die Bahnsteige. Man löst ein Ticket vor Fahrtantritt am Automat oder beim Angestellten am Schalter. Man nennt nur den Zielbahnhof. Da die Aussprache meist nicht sofort verstanden wird, sollte man ggf. auch nochmal einen Plan zur Hand haben, wo man auf die Station deutet. So werden MIßverständnisse ausgeschlossen. Die Faltpläne mit dem U-Bahnnetz sind in Hangul beschriftet. An jedem Schalter bekommt man aber auf Wunsch auch einen Plan in englischer Beschriftung.
Die Ansage der Stationen und der Ausstiegsrichtung geschieht in koreanisch und englisch. Auch wird die Station und der Ausstieg an Anzeigetafeln über der Tür in Hangul und lateinischen Schriftzeichen eingeblendet. Die Benutzung der U-Bahn ist für Touristen somit problemlos.
Das Ticket muß man beim Betreten in einen Schlitz an der Sperre stecken, dann durchschreitet man die Sperre und nimmt das Ticket am anderen Ende in Empfang. Am Ende der Fahrt beim Verlassen der Station wird das Ticket an der Schranke eingezogen ! Somit ist es gut aufzubewahren ! Hat man zu wenig bezahlt, d.h. ist man zu weit gefahren, schließen sich an der Schranke blitzschnell Sperren und man muß nachzahlen, bis die Sperren sich öffnen. Daher sollte man immer einen kleinen Vorrat an 100 WON-Münzen mit sich führen.
Monatskarten gibt es nicht. Man kann aber eine Chipkarte erwerben, auf die ein bestimmter Betrag in Won aufgebucht wird. Dieser kann dann je Fahrt an den Schranken abgebucht werden. Die Karte kann in der Handtasche verbleiben Lediglich muß man sie in die Nähe der Sensoren halten. Ein Grünes Licht symbolisiert einen erfolgreichen Abbuchungsvorgang. Gleiches gilt für das Verlassen der Station.
Eine Fahrt mit der U-Bahn kostet je nach
Strecke etwa zwischen 50 EuroCent und einem Euro.
Flugzeug
Mehrere Innerkoreanische Flughäfen
vernetzen die Städte des Landes. Korea ist zwar klein, aber per Bus
oder Auto kommt man nicht immer so schnell ans Ziel, da das Verkehrsaufkommen
z.T. doch sehr groß ist. Binnen 50 Minuten kommt man jedoch mit dem
Flieger von Seoul nach Pusan an der Südspitze. Allerdings sollte man
bei Abflug Seoul noch etwa 1,5 Stunden hinzurechnen, da man ja erst einmal
zum Flughafen kommen muß, der außerhalb liegt. Eine Zeit, die
man nicht unberücksichtigt lassen sollte. Seouls ehemaliger internationaler
Flughafen Kimpo ist seit März 2001, als der neue Inchon International
Airport auf der Insel Yong-yong im Westmeer in Betrieb ging, Koreas größter
Binnenflughafen. Zwischen Inchon und Kimpo gibt es einen Shuttlebus. Wenn
man von Deutschland aus mit Korean Air oder Asiana fliegt, kann man einen
günstigeren Anschlußflug gleich in Deutschland mitbuchen. Späteres
Buchen im Lande ist in der Regel teurer.
Eisenbahn
Bei der Bahn werden verschiedene Zuggattungen
unterschieden: Normale Züge (Tong-il-ho), Eilzüge (Mugunghwa-ho)
und Expresszüge (Saemaul-ho) , die am schnellsten, aber im Vergleich
zu den anderen Zuggattungen auch am teuersten sind und den besten Komfort
bieten. Trotzdem ist das Bahnfahren in Korea preisgünstig: für
etwa 30 Euro kommt man von Seoul nach Pusan (einfache Fahrt) im Expresszug.
Die Fahrt dauert gut vier Stunden. An Bord gibt es eine Minibar und ein
Restaurant, welches sich - Eisenbahn-typisch- preislich etwas nach oben
hin orientiert, aber noch gut bezahlbar ist. Die Großraumwagen der
Expreßzüge haben etwa deutsches Intercity-Niveau und bieten
- für lang gewachsene Europäer wichtig - gute Beinfreiheit. Darüber
hinaus gibt es Abteile für Familien und Kleingruppen und ein Bordtelefon.
Wenn man viel mit der Bahn in Korea unterwegs
ist, kann man ein Ticket kaufen, bei dem mehrere Fahrten an aufeinanderfolgenden
Tagen in einem bestimmten Zeitabschnitt günstiger sind. Nähere
Informationen gibt es bei der KNTO oder direkt bei der Korean National
Railway (KNR).
Etwa um das Jahr 2003 wird zwischen Seoul und Pusan eine neu errichtete Hochgeschwindigkeitstrasse in Betrieb gehen, hier wird der französische TGV verkehren (die Signaltechnik stammt übrigens aus Deutschland). Damit dürfte sich die Fahrzeit von Seoul nach Pusan mehr als halbieren - was das Flugzeug auf dieser Strecke dann überflüssig machen dürfte.
Eisenbahn-Fahrkarten gibt es in Korea für
Expressszüge nur mit Platzreservierung. Man sollte unbedingt frühzeitig
buchen, da an Feiertagen und Wochenenden die Züge meist ausgebucht
sind. Auch kosten an den Wochenenden die Fahrten per Bahn mehr als an den
übrigen Tagen.
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