Nordkorea - Politisch
Koreainfo

Allgemeine Anmerkungen
Politisches System
Parteien und Verbände
Verwaltungseinheiten
Wirtschaft und Landwirtschaft
Bildungssystem, Wissenschaft und Forschung, Kunst
Beziehungen zur Bundesrepublik
Hinweise zu Reisen nach Nordkorea
Zahlen, Daten, Fakten und die Geschichte Nordkoreas

 


Anmerkung:
Es ist schwierig, an aktuelles Zahlenmaterial über Nordkorea heranzukommen. Meistens sind die Quellen bereits mehrere Jahre alt oder ideologisch eingefärbt - von der einen wie der anderen Seite.
Die nachfolgende Angaben über Nordkorea stammen z.T. aus nordkoreanischen Quellen. Weitere Basis für Informationen waren Suchrecherchen im Internet und das Auswärtige Amt der Bundesrepublik Deutschland. Die meisten Zahlen beziehen sich auf das Jahr 2000 sofern nicht anders vermerkt. Weiteres Zahlenmaterial beruht auf Schätzungen aus sachkundigen Quellen.


Politisches System

Sozialistisches Staatswesen mit der staatstragenden „Arbeiterpartei“ Koreas. Das Grundprinzip das bei der Organisation und Funktion des Staates angewendet wird, bezeichnen die Nordkoreaner als „Demokratischen Zentralismus“.

Neben den in der Verfassung festgeschriebenen Organen des Staates existieren parallel hierzu die der staatstragenden Partei.
Dem Militär kommt neben der Landesverteidigung auch in zunehmenden Maße eine
Aufgabe bei der Durchsetzung und Kontrolle der in der Partei beschlossenen und von den Staatsorganen bestätigten und verfügten Maßnahmen zu
 

Staatsorgane laut Verfassung
Das Parlament, genannt die "Oberste Volksversammlung", hat 687 Sitze und besteht aus Plenum, Präsidium und den Ausschüssen.
Eine Legislaturperiode beträgt 5 Jahre.

Das Verteidigungskomitee, auch Nationaler Verteidigunsrat genannt

Das Ministerkabinett

Örtliche Volksversammlungen

Örtliche Volkskomitees
Parteiorgane 
Parteikongress

Politbüro

Zentralkomitee

Militärkomitee


Staatswappen
Der fünfzackige Stern und seine Strahlen im oberen Teil des Staatswappen symbolisieren die revolutionäre Tradition und deren Erbe.
Die Wasserkraft-Station symbolisiert eine moderne, unabhängige Industrie, welche auf einer kraftvollen Schwerindustrie und den Arbeitern gründen soll.
Die Reisähren um das Symbol herum symbolisieren eine sich entwickelnde Landwirtschaft und den Kleinbauernstand, der im System Nordkoreas als ein verläßlicher Verbündeter der Arbeiterklasse gesehen wird.
Das um den unteren Rand geschlungene rote Band wiederum soll die kraftvolle Einheit aller Koreaner symbolisieren.

Die auf dem Band befindlichen Schriftzeichen sind der Name Nordkoreas:
Choson minchuchi inmingon hanguk 
(Anm.: Nordkorea bezeichnet sich selbst als „Choson“ und sieht sich in der Tradition des Choson-Reiches).

National-Flagge
 

Der fünfzackige Stern auf der Flagge symbolisiert wie auch auf dem Staatswappen  Nordkoreas wiederum die revolutionären Traditionen und deren Erbe.
Der rote Streifen steht für den Patriotismus der revolutionären Vorläufer und den Kampfeswillen der Nord-Koreaner.
Der weiße Kreis und die beiden weißen Streifen sollen die Homogenität des Volkes mit seiner langen Geschichte und Kultur aufzeigen. 
Die beiden blauen Streifen symbolisieren letztlich die Idee der Unabhängigkeit, Frieden und Freundschaft.


 


Politische Parteien und Verbände sowie
gesellschaftliche Organisationen

Es existieren offiziell drei Parteien in Nordkorea:

Die staatstragende „Koreanische Arbeiterpartei“ die am 10. Oktober 1945 gegründet wurde. Ihre Mitgliederschaft beträgt (Angaben 1991) etwa sieben Millionen.

Neben der Koreanischen Arbeiterpartei gibt es die Koreanische Sozialdemokratische Partei und die „Chondoistische Chongu Partei“ (engl.: Chondoist Chongu Party), welche der „Demokratischen Front für die Wiedervereinigung des Vaterlandes“ angegliedert sind. Diese arbeitet nach Nordkoreanischen Angaben daran, eine friedvolle, unabhängige Wiedervereinigung Koreas herbeizuführen.

Neben der Partei und der angeschlossenen Tochterparteien in der Demokratischen Front existieren in Nordkorea weitere offizielle Organisationen wie z.B. die Gewerkschaftsvereinigung mit über 1,6 Millionen Mitglieder, die Liga der Sozialistischen Arbeiter-Jugend Koreas (über 3,8 Mio Mitglieder), die Union der Landwirtschaftlich arbeitenden Menschen Koreas ( über 1,3 Millionen Mitglieder) und die Union Demokratischer Frauen (über 200000 Mitglieder).

Zusätzlich existieren zahlreiche weitere Organisationen und Verbände, wie z.B. die Koreanische Gesellschaft für Kulturelle Beziehungen zum Ausland, der Koreanische Journalisten-Verband, das Koreanische Komitee für für Afro-Asiatische Solidarität die Koreanische Buddhistische Föderation, die Koreanische Föderation der Christen und viele weitere.



Verwaltungseinheiten in Nordkorea

Die Verwaltungseinheiten in Nordkorea unterscheiden sich in Hauptstadt, Provinzen (oder Städten unter zentraler Verwaltung), Städte (oder Distrikte), Landkreise (oder Stadtgemeinden) und Arbeiterbezirke.
 
 
Provinz Hauptstadt
Südpyonganprovinz Pyongsong
Nord Pyonganprovinz Sinuiju
Chagangprovinz Kanggye
Ryanggangprovinz Hyesan
Nordhamgyongprovinz Chongjin
Südhamgyongprovinz Hamhung
Kangwonprovinz
(angrenzend an die gleichnamige in Südkorea !)
Wonsan
Nordhwanghaeprovinz Sariwon
Südhwanghaeprovinz Haeju
Städte unter zentraler Verwaltung  
Pyongyang
Kaesong
Nampo


Das Wirtschaftssystem

Das Eigentum befindet sich in Händen des Staates bzw. der Kooperativen. Nordkorea versteht unter dem Begriff "in Händen des Staates", daß sich das Gemeineigentum "in Händen Aller" befindet. Das in Kooperativen befindliche Eigentum ist durch staatliche Gesetz geschützt.
Staatliches Eigentum liegt vorrangig in den Industrien vor, wohingegen Kooperationseigentum hauptsächlich in den landwirtschaftlichen Betrieben (Kooperativen) vorherrschend ist.

Es gibt auch Privateigentum in Nordkorea. Dies umfaßt z.B. Einkünfte aus privatem, nebenberuflichem Landbau. Der Staat schützt diese Nebeneinkünfte sowie auch die Privateinkommen Werktätiger per Gesetz und garantiert auch das Erbrecht auf derartig eventuell erwirtschafteter Barvermögen.
 

Grundlage der Wirtschaftspolitik Nordkoreas ist die von Kim Il-sung eingeführte "Juche-Politik", welche eine völlige Unabhängigkeit Nordkoreas beschreibt. Umgesetzt wird diese Wirtschaftspolitik mit Hilfe der sozialistische Planwirtschaft.
Im Jahre 1998 wurden im Rahmen einer Änderung der Nordkoreanischen Verfassung auch Begriffe wie Wirtschaftlichkeit, Selbstkosten, Preiskalkulation und Rentabilität eingeführt. Die Behörden, welche die Wirtschaft lenken, planen und kontrollieren, wurden verschlankt und neu organisiert. Im Inneren Nordkoreas gilt die "Juche"-Zeitrechnung, die mit dem Geburtstag des von den Nordkoreanern als "Großer Führer Kim ill-sung" gottgleich verehrten, mittlerweise verstorbenen Staatspräsidenten beginnt. Nach außen hin wird die geltende Weltzeitrechnung verwendet.

Nachdem der ehemalige Ostblock nicht mehr existiert, sind alte Vereinbarungen, wie sie im Comecon, dem östlichen Gegenstück zur Europäischen Union festgelegt waren, weggefallen, und Nordkorea muß sich am offenen Weltmarkt behaupten.
Allein seit 1990 ist der Außenhandel Nordkoreas um über 50% zurückgegangen. Nordkoreanische Produkte sind in ihrer großen Mehrheit am internationalen Weltmarkt nicht bekannt oder auch kaum wettbewerbsfähig. Als Folge dessen sank die Produktion.
Schätzungen gehen davon aus, daß zur Zeit nur noch 20 % der Industriebetriebe arbeiten. Dies geht auch auf eine zunehmend knappere Energieversorgung zurück. Der wirtschaftliche Zusammenbruch in Nordkorea wird zur Zeit noch durch internationale Hilfsprogramme verhindert. Ohne diese Hilfen wären die Folgen für die Bevölkerung katastrophal.

Durch die geringe Produktion von nicht hochwertigen Gütern kam es zu starkem Devisenmangel, was den Außenhandel wiederum behindert und die Kreditwürdigkeit Nordkoreas stark belastet.

An der nördlichen Grenze zu China und Russland existiert seit Ende 1991 eine Freihandelszone (Rajin-Sonbong). Dieses ca. 750 qkm große Gebiet mit 140.000 Einwohnern reicht vom Grenzfluss Tuman bis südlich Rajin, einem ganzjährig eisfreien Tiefseehafen. Die nordkoreanische Freihandelszone ordnet sich ein in das Förderungsprogramm des UNDP für die Tuman River Economic Development Area (TREDA), an dem China, Russland, die Mongolei sowie Nord- und Südkorea beteiligt sind. Ausländischen Firmen werden Vorzugsbedingungen eingeräumt, damit sie Investitionen für Transithandel, Industriebetriebe und Tourismus tätigen.

Nach neun Jahren stetigem Wirtschaftsniedergang ist 1999 Nordkoreas Wirtschaft wieder gewachsen (laut einem Bericht der südkoreanischen Zentralbank).
Bislang bewegt sich die Leistung allerdings nur knapp um 80% des Niveaus des Jahres 1989.
1999 betrug der Handel mit Südkorea etwa 330 Millionen US-Dollar. Dies entspricht einer Steigerung um 50 Prozent.


Landwirtschaft

Etwa 2,5 Mio. ha, dies entspricht 20 % der Bodenfläche, sind landwirtschaftlich nutzbar. Demzufolge ist Nordkorea kein Agrarland. Die hauptsächlich angebauten Lebensmittel sind Reis, Mais, Kartoffeln, Gemüse und Obst. Der Ertrag aus eigener Landwirtschaft kann den Bedarf im Inland nicht decken. Somit wird die Ernährung der Bevölkerung derzeit durch umfangreiche internationale Hilfsaktionen (u.a. UNDP, IFAD, WFP, UNICEF, Internationales Rotes Kreuz und Nichtregierungsorganisationen) auf einem jedoch niedrigen Niveau gesichert.




Bildung und Erziehung

Eine staatsbürgerliche Schulung beginnt bereits im Kindergarten.
Die Schüler und Studenten lernen auf Kosten des Staates. Schulen und Universitäten sind ohne Schulgeld nutzbar. Studenten in Fachschulen, Colleges und Universitäten werden durch Stipendien unterstützt.

Es existieren zwei verschiedene Ausbildungssysteme. Eines ist das System der regulären Ausbildung. Dieses umfaßt eine elfjährige Pflichtschule bestehend aus einer einjährigen Vorschule und anschließender zehnjähriger Schulausbildung. Dem folgt eine Hochschul- bzw. Collegeausbildung.

Das andere Ausbildungssystem beruht auf einem System des Studierens innerhalb der Arbeitswelt. Arbeitnehmer lernen an speziellen Schulen, Colleges und anderen Institutionen parallel zur Arbeit im Betrieb.

In Nordkorea gibt es über 270 Colleges, und Universitäten und 469 Fachschulen; die Anzahl Techniker und Spezialisten beträgt etwa 1,5 Millionen
(offizielle nordkoreanische Angabe von 1991).


Wissenschaft und Forschung

Es existieren verschiedenste wissenschaftliche Akademien aus unterschiedlichen Bereichen; darunter Soziales, Landwirtschaft und Medizin. Forschungsinstitute sind diesen Akademien angeschlossen.
(offizielle nordkoreanische Angabe von 1991).


Literatur und Kunst

Alle Kunstschaffenden sind in großen Vereinigungen organisiert, die eine wichtige Rolle in der offiziellen Kunst Nordkoreas spielen. Die Werke vieler nordkoreanischer Künstler behandeln die Traditionen der Revolution oder stellen Szenen aus der Alltagswelt Koreas dar. Die Nordkoreanische Filmindustrie produziert etwa 200 Filme pro Jahr. Volksmusik und Schlager sind sehr beliebt.
(offizielle nordkoreanische Angabe von 1991).



Beziehungen zwischen Nordkorea und der
Bundesrepublik Deutschland
Stand: Juni 2001 (Auswärtiges Amt der Bundesrepublik Deutschland)

 
Zwischen der Bundesrepublik Deutschland und Nordkorea wurden am 01.03.2001 diplomatische Beziehungen aufgenommen. Nach der deutschen Vereinigung war am 21.01.1991 in den Gebäuden der ehemaligen DDR-Botschaft in Pyongyang zunächst eine Interessenvertretung eröffnet worden; Schweden übernahm die Aufgaben einer Schutzmacht. Gleichzeitig wurde die ehemalige nordkoreanische Botschaft in Ost-Berlin in ein "Büro für den Schutz der Interessen der Demokratischen Volksrepublik Korea" umgewandelt. Schutzmacht war die VR China.

Erwartungen an eine diplomatische Beziehung von Seiten der Bundesrepublik Deutschland:

Die Bundesregierung geht davon aus, dass die Aufnahme der diplomatischen Beziehungen dazu beiträgt, Fortschritte im Dialog zwischen Nord- und Südkorea, bei der Nichtverbreitung von Massenvernichtungswaffen und bei der Verbesserung der Menschenrechtslage zu erzielen.

Die nordkoreanische Seite hat in einem anlässlich der Aufnahme diplomatischer Beziehungen unterzeichneten Protokoll eine Verbesserung der Einreise- und Arbeitsmöglichkeiten für Medienvertreter und der Arbeitsbedingungen der internationalen Hilfsorganisationen zugesagt.

Es wurde zudem erstmalig vereinbart, in einen Dialog über Fragen der Menschenrechte sowie Fragen der nuklearen Abrüstung und Rüstungskontrolle, der Nichtverbreitung von Massenvernichtungswaffen und Trägertechnologie und der Korean Energy Development Organization (KEDO) einzutreten.

Es bestehen keine Abkommen oder Vereinbarungen der wirtschaftlichen, finanziellen oder wissenschaftlich-technologischen Zusammenarbeit. Einzige Firmenvertretung in Pyongyang ist das Repräsentanzbüro des Ostasiatischen Vereins (OAV), das die Interessen mehrerer deutscher Unternehmen wahrnimmt.
Der Handel mit Deutschland blieb im Jahr 2000 auf niedrigem Niveau stabil (unter 100 Mio. DM).

Einfuhren aus Nordkorea: Mineralien, chemische und pharmazeutische Grundstoffe, Textilien. Ausfuhren nach Nordkorea: Fahrzeuge, Maschinen, Nahrungsmittel, Textilzubehör, elektrotechnische Artikel, Kunststoffe, chemische Erzeugnisse.


Deutsch in Nordkorea

Es besteht ein Lehrstuhl für Germanistik an der Kim Il-sung-Universität
(ca. 60 Studenten), auch an der Fremdsprachenschule in Pyongyang wird Deutsch unterrichtet. Außer einem sporadischen Austausch von Wissenschaftlern, Sportlern und Künstlern bestehen bislang keine weiteren Kulturbeziehungen nennenswerter Art.



Reisehinweise
Alle Angaben ohne Gewähr
Neueste Informationen erhältlich über das Auswärtige Amt der Bundesrepublik oder der Botschaft der Demokratischen Volksrepublik Korea
 

Einreisebestimmungen für deutsche Staatsangehörige
gültig seit: November 1999, Auswärtiges Amt der Bundesrepublik Deutschland
 
Deutsche Staatsangehörige benötigen für die Einreise in die Demokratische Volksrepublik Korea ein Visum, das von der Vertretung der Demokratischen Volksrepublik Korea in Berlin ausgestellt wird. Die Bearbeitungszeit beträgt im allgemeinen mindestens 4 Wochen. Im Regelfall ist eine Einladung von koreanischer Seite erforderlich.

Einreisebestimmungen für deutsche Staatsangehörige können sich kurzfristig ändern, ohne dass das Auswärtige Amt hiervon vorher unterrichtet wird


Sicherheitshinweise

gültig seit: November 1999, Auswärtiges Amt der Bundesrepublik Deutschland

Das Auswärtige Amt sieht keinen Anlass, aus Sicherheitsgründen von Reisen in die Demokratische Volksrepublik Korea abzuraten.
Es wird jedoch ausdrücklich auf die schwierigen Reisebedingungen hingewiesen



Bedingungen bei Reisen In Nordkorea

Die Demokratische Volksrepublik Korea (DVRK) ist eines der Länder, über das aufgrund einer selbst gewählten Abschottungspolitik auch heute noch am wenigsten bekannt ist. Touristische Besuche sind zwar möglich, jedoch beschränkt sich das Reisen auf Gruppenreisen bzw. auf solche Individualreisen mit ständiger Begleitung durch offizielle Dolmetscher. Auch in der Hauptstadt Pyongyang bewegt man sich in der Regel nur mit nordkoreanischem Begleiter. Besuche und Ausflüge außerhalb der Hauptstadt müssen separat genehmigt werden. Die Sicherheitsorgane überwachen die Einhaltung der geplanten Route und Zeiten.
Somit ist ein direkter, spontaner Kontakt zur einheimischen Bevölkerung praktisch unmöglich.

Als Ausländer kann man sich nicht in alle Regionen des Landes begeben. Auch bei Gruppenreisen verbleibt man auf einer zuvor festgelegten Route. Individualreisen wie man sie aus Europa kennt, sind somit nicht möglich. Nordkorea ist teilweise zwar touristisch erschlossen, der Standard ist im internationalen Vergleich jedoch äußerst niedrig.

Durch die seit einigen Jahren bereits bestehende Versorgungskrise des Landes wurden auch in der Hauptstadt stundenweise Ausfälle von Strom und Wasser beobachtet. Aufgrund der Strom-Engpässe ist nach Einbruch der Dunkelheit bei Stromabschaltungen das ganze Land in totale Dunkelheit gehüllt.

Es besteht keine Möglichkeit, an ausländische Medien zu gelangen. Nordkoreanern ist der Zugang zu solchen streng verboten.
 


Medizinische Versorgung
gültig seit: November 1999, Auswärtiges Amt der Bundesrepublik Deutschland
 
Die medizinische Versorgung ist landesweit unzureichend.
Wegen der Engpässe bei Medikamenten, Verbandsstoffen, medizinischen Instrumenten und Hilfsmitteln ist eine entsprechend ausgestattete Reiseapotheke empfohlen. Krankenhäuser, selbst die speziell für Ausländer vorgesehenen, bieten in keinem Fall westlichen Standard. Ernstere Erkrankungen müssen deshalb in anderen Ländern behandelt werden.
Die Trinkwasseraufbereitung ist mangelhaft. Durchfall, Hepatitis A, Poliomyelitis sind deshalb häufig auftretende Infektionen. Trinkwasser in versiegelten Flaschen gilt als unbedenklich. Vor Reiseantritt sollten sich Reisende von einem erfahrenen Reisemediziner beraten und einschlägig impfen lassen.


Das Auswärtige Amt der Bundesrepublik Deutschland rät dringend, auf Auslands-Krankenversicherungsschutz mit Rückholversicherung zu achten.

Adresse:

Auswärtiges Amt
der Bundesrepublik Deutschland


Referat 040
D-11013 Berlin

Tel.: (01888) 17-0
Fax: (01888) 17-3402


Besondere strafrechtliche Vorschriften

gültig seit: November 1999, Auswärtiges Amt der Bundesrepublik Deutschland

Für alle sicherheitsrelevanten Bereiche (Bahnhöfe, Flughäfen, Hafenanlagen etc.) besteht Fotografierverbot. Dazu gehört alles, was die Staatsorgane als für das eigene Image abträglich sehen könnten. im Zweifelsfall wird empfohlen, die ständig anwesende Begleitung zu fragen. Drogenbesitz wird strengstens geahndet.

 
Besondere Zollvorschriften
gültig seit: November 1999, Auswärtiges Amt der Bundesrepublik Deutschland

Gegenstände des täglichen Bedarfs können eingeführt werden, Photoapparate, Radios, ausländische Publikationen etc. sind bei der Einreise zu deklarieren. Devisen müssen ebenfalls bei Einreise deklariert werden. Die Währung für Ausländer ist offiziell der spezielle Ausländer-Won, faktisch müssen zunehmend Ausgaben direkt in US-Dollar beglichen werden. Die Einfuhr von Waffen mit Ausnahme von Jagdwaffen, die bei Einreise deklariert werden müssen, ist strikt untersagt.


Adresse der Vertretung der Demokratischen Volksrepublik Korea in der Bundesrepublik
 



Botschaft der Demokratischen Volksrepublik Korea (seit 1.3.2001)
Leiter:  Herr Hyonbo Pak
Glinkastraße 5-7
10117 Berlin

Telefon  030- 2 29 31 89
Fax 030-2 29 31 91
 

Adresse der Vertretung der Bundesrepublik Deutschland in der Demokratischen Volksrepublik Korea



Botschaft der Bundesrepublik Deutschland
Leiter: Thomas Wülfing,
Geschäftsträger a.i.
Embassy of the Federal Republic of Germany, Munsudong
District, Pyongyang, Democratic People´s Republic of Korea
Demokratische Volksrepublik Korea.

Telefon (00850 2) 381 73 85
Fax  (00850 2) 381 73 97


Zahlen, Daten und Fakten zu Nordkorea



Demokratische Volksrepublik Korea in Stichworten
Stand: Juni 2001
Ländername Demokratische Volksrepublik Korea (DVRK),
Choson
Klima vier ausgeprägte, stark unterschiedliche Jahreszeiten:
Frühling und Herbst gemäßigtes Klima, Monsunzeit von Juni-August, sehr feucht und heiß, der Winter von November-Februar eisig kalt und trocken
Lage Geografisch auf der koreanischen Halbinsel, die sich zwischen dem 33. - 43. nördl. Breitengrad und dem 124 - 132 östlichen Breitengrad Ost erstreckt.
Nordkorea ist im Westen und Osten von Meer umgeben - dem Westmeer (Gelbes Meer), und dem  Ostmeer (früher auch Japanisches Meer bezeichnet).
Demarkationslinie zwischen Nord- und Südkorea etwa entlang des 38. Breitengrades. Nördliche Nachbarn: VR China und Russland (Russische Föderation). Im Südosten - durch das Ostmeer getrennt, Japan
Größe 122.760 qkm (gesamte Halbinsel: 222.154 qkm, Nord-Süd-Ausdehnung ungefähr 1.100 km)
Hauptstadt Pyongyang (Pjöngjang), ca. 2,5 Mio. Einwohner
Bevölkerung ca. 22,0 Mio. Einwohner (nach jüngsten statistischen Angaben),
Bevölkerungswachstum wahrscheinlich negativ durch langjährigem Versorgungsengpaß
Landessprache Koreanisch (zur ural-altaischen Sprachfamilie gehörend)
Religionen laut offiziellen nordkoreanischen Angaben  ist Religionsausübung möglich. Andere, nichtkoreanische Quellen (Hilfsorganisationen) sprechen  von Schwierigkeiten und Behinderungen bei der Religionsausübung.
Die meisten Bürger sind konfessionslos. 
Traditionelle Religion ist der Buddhismus, ethische Grundlage der Konfuzianismus. Das Christentum spielt in Nordkorea kaum eine Rolle.
Nationaltag 9. September 949 Gründung der DVRK, Unabhängigkeitstag
Regierungsform Sozialistische Volksdemokratie,
Staatsoberhaupt Der 1994 verstorbene Kim Il Sung ist 1998 nach einer Verfassungsänderung "Ewiger Präsident".

Protokollarisches Staatsoberhaupt ist der Vorsitzende des Präsidiums der Obersten Volksversammlung, Kim Yong-Nam. Faktisch ist Kim Jong-il, Sohn von
Kim il-sung, Staatsoberhaupt.

Regierungschef Vorsitzender des Ministerkabinetts (Premier):
Hong song-nam 
Außenminister Paek nam-sun
Parlament  Vorsitzender des Präsidiums der Obersten Volksversammlung (Staatsoberhaupt): Kim yong-nam
Parteien Arbeiterpartei Koreas, gegründet 10.10.1945. Staatstragende Partei
Koreanische Sozialdemokratische Partei und die Chondoistische Chongu Partei,welche der „Demokratischen Front für die Wiedervereinigung des Vaterlandes“ angegliedert sind.
Gewerkschaften,
Massenorganisationen
Gewerkschaftsvereinigung mit über 1,6 Millionen Mitglieder, die Liga der Sozialistischen Arbeiter-Jugend Koreas (über 3,8 Mio Mitglieder), die Union der Landwirtschaftlich arbeitenden Menschen Koreas ( über 1,3 Millionen Mitglieder) und die Union Demokratischer Frauen (über 200000 Mitglieder)
Mitgliedschaft in
internationalen
Organisationen 
Vereinte Nationen und ihre Sonderorganisationen WHO, UNESCO, FAO, WMO, UPU, ITU, IAEA, WIPO, UNCTAD, UNIDO, ICAO. Mitglied
der Blockfreienbewegung (1975) und der "Gruppe 77" (1976), Mitglied der IPU
Bruttoinlandsprodukt  32,9 Mrd. US-$ (Schätzung)
BIP pro Kopf 1.497 US-$ (offizielle Angabe; durch offiziell festgelegten Wechselkurs zum US-$ weit überhöht)
Schienennetz etwa 5000 km
Straßennetz 23000 - 30000 km, davon sind etwa 1725 km befestigte (asphaltierte) Straßen
Flughafen und
Fluggesellschaft
Pyongyang besitzt einen Internationalen. Flughafen (Sunan), Air Koryo ist die staatliche Fluggesellschaft.
Flüge via Moskau / Peking
Häfen Nampo, Chongjin, Wonsan
Radio / TV Je 1000 Einwohner Nordkoreas:
147 Radios , 52 TV-Geräte, 47 Telefone, 0,1 Faxe
Internet Kein Internetzugang für Privatpersonen. PCs sind für Privatpersonen nicht erhältlich
Mobiltelefon Bislang kein Handynetz. Im Jahre 2002 soll ein erstes  Mobilfunknetz aufgebaut werden.
Zeitungen 1994 gab es 11 Tageszeitungen, Auflage etwa 5 MIo.
Schulbildung von 5 - 16 Schulpflicht. Danach weiterführende Schule oder Hochschule
Analphabeten: Männer 1 %, Frauen 3 %
Soziales 0,27 Ärzte und 1,4 Krankenhausbetten je 1000 Personen
Säuglingssterblichkeit bei 56 von 1000
Lebenserwartung: Männer 61, Frauen 65
Militär Nordkorea ist - bezogen auf seine Größe - eines der am höchsten aufgerüsteten Länder der Welt. Es besteht allgemeine Wehrpflicht. Ca. 12 % des Haushaltes gehen in den Militäretat. Etwa 1,1 Millionen Mann stehen unter Waffen. Atomwaffen sind wahrscheinlich in der Entwicklung, ebenso Langstreckenraketen. Nach offiziellen Angaben l wurde die Raketenentwicklung - vorerst - gestoppt.

 


Geschichte (ab 1945)
 
Dez. 1943 / Dez. 1945 Gipfelkonferenz der Alliierten USA, China und Großbritannien in Kairo / Dreimächte-Konferenz in Moskau: Korea soll nach dem Sieg über Japan für zunächst 5 Jahre unter "Treuhandschaft" stehen.
Feb. 1945 Konferenz von Jalta:
Sowjetunion tritt in den Fernostkrieg ein; nach Kriegsende sollen die japanischen Streitkräfte nördlich des 38. Breitengrades sich den Sowjets und diejenigen südlich den Amerikanern ergeben (55% des Territoriums sowjetische, 45% amerikanische Besatzungszone). Mit den sowjetischen Streitkräften kommt Kim il-sung, der wegen seiner Aktivitäten  als Partisanenkämpfer gegen die Japaner 1941 aus Korea in die Sowjetunion hatte flüchten müssen.
10.10.1945 Gründung der Arbeiterpartei Koreas
09.09.1948 Proklamation der "Demokratischen Volksrepublik Korea". Kim il-sung wird zunächst Ministerpräsident, im Juni 1949 Vorsitzender des ZK der Partei und ein Jahr später Oberbefehlshaber der Armee.
Ende 1948 Sowjetischer und amerikanischer Truppenabzug (sowjetische Truppen übergeben ihre gesamten schweren Waffen und Panzer den Nordkoreanern)
25.06.1950 Kriegsbeginn mit dem Überschreiten des
38.Breitengrades Richtung Südkorea. Das Vordringen nordkoreanischer Truppen gelingt bis vor die Hafenstadt Pusan.
27.06.1950 UN-Sicherheitsrat erlässt Resolution zur Unterstützung Südkoreas, Einsatz von UN-Streitkräften (USA stellen das größte Kontingent). Angriff der UN-Truppen unter US-Oberbefehl (General McArthur). Die nordkoreanischen Truppen werden von Pusan aus nach Norden zurückgedrängt, gleichzeitig rücken von Inchon (westl. von Seoul) UN-Truppen nach Osten vor
07.10.1950 UN-Generalversammlung erlässt Resolution, dass UN-Truppen den 38. Breitengrad überschreiten sollen. Besetzung ganz Nordkoreas bis 26.10.1950
08.10.1950 Mao erteilt geheimen Befehl, mit chinesischen Freiwilligenverbänden in den Krieg einzugreifen.
Großangriff mit 300.000 Soldaten (26.11.1950): Innerhalb von drei Wochen werden die UN-Streitkräfte überrollt.
Juli 1951 Angriff kann 60 km südlich von Seoul gestoppt werden, eine feste Frontlinie wird nördlich des 38. Breitengrads stabilisiert. 
27.01.1953 Zwei Jahre intensivster Verhandlungen enden mit der Unterzeichnung eines Waffenstillstandsabkommens zwischen dem UN Kommando (vertreten durch die USA) sowie Nordkorea und den chinesischen Verbänden
26.10.1958 Die chinesischen Soldaten werden abgezogen. Nach dem Ende des Korea-Krieges wird Nordkorea unter massiver Unterstützung der Ostblockstaaten zum Musterland einer kommunistischen Volksrepublik aufgebaut
08.07.1994 Tod von Kim il-sung. Nach seinem Tod treten erstmals die Folgen des Zusammenbruchs der UdSSR und der Öffnungs- und Reformpolitik in China und damit
der fehlenden wirtschaftlichen Unterstützung offen zutage. Inzwischen hat die Mangelversorgung aufgrund Planwirtschaft die Ausmaße einer nationalen Katastrophe angenommen. Der Nachfolger Kim il-sungs, sein Sohn Kim jong-il, versucht, die internationale humanitäre Hilfe nützend, das Scheitern des Sozialistischen Systems in seinem Land aufzuhalten.
13.-15.06.2000 Erstes innerkoreanisches Gipfeltreffen von Präsident Kim dae-jung mit dem nordkoreanischen Machthaber Kim jong-il in Pyongyang (Unterzeichnung einer gemeinsamen Fünf-Punkte-Erklärung zur innerkoreanischen Zusammenarbeit)
Quelle: diverse Internet-Recherchen und Auswärtiges Amt der Bundesrepublik Deutschland sowie Radio Korea International


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