Nordkorea - Politisch |
Anmerkung:
Es ist schwierig, an aktuelles
Zahlenmaterial über Nordkorea heranzukommen. Meistens sind die Quellen
bereits mehrere Jahre alt oder ideologisch eingefärbt - von der einen
wie der anderen Seite.
Die nachfolgende Angaben
über Nordkorea stammen z.T. aus nordkoreanischen Quellen. Weitere
Basis für Informationen waren Suchrecherchen im Internet und das Auswärtige
Amt der Bundesrepublik Deutschland. Die meisten Zahlen beziehen sich auf
das Jahr 2000 sofern nicht anders vermerkt. Weiteres Zahlenmaterial beruht
auf Schätzungen aus sachkundigen Quellen.
Sozialistisches Staatswesen mit der staatstragenden „Arbeiterpartei“ Koreas. Das Grundprinzip das bei der Organisation und Funktion des Staates angewendet wird, bezeichnen die Nordkoreaner als „Demokratischen Zentralismus“.
Neben den in der Verfassung festgeschriebenen
Organen des Staates existieren parallel hierzu die der staatstragenden
Partei.
Dem Militär kommt neben der Landesverteidigung
auch in zunehmenden Maße eine
Aufgabe bei der Durchsetzung und Kontrolle
der in der Partei beschlossenen und von den Staatsorganen bestätigten
und verfügten Maßnahmen zu
Staatsorgane laut Verfassung |
Das Parlament, genannt die "Oberste Volksversammlung", hat 687 Sitze und besteht aus Plenum, Präsidium und den Ausschüssen. Eine Legislaturperiode beträgt 5 Jahre. Das Verteidigungskomitee, auch Nationaler Verteidigunsrat genannt Das Ministerkabinett Örtliche Volksversammlungen Örtliche Volkskomitees |
Parteiorgane |
Parteikongress Politbüro Zentralkomitee Militärkomitee |
Staatswappen
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Der fünfzackige Stern und seine Strahlen
im oberen Teil des Staatswappen symbolisieren die revolutionäre Tradition
und deren Erbe.
Die Wasserkraft-Station symbolisiert eine moderne, unabhängige Industrie, welche auf einer kraftvollen Schwerindustrie und den Arbeitern gründen soll. Die Reisähren um das Symbol herum symbolisieren eine sich entwickelnde Landwirtschaft und den Kleinbauernstand, der im System Nordkoreas als ein verläßlicher Verbündeter der Arbeiterklasse gesehen wird. Das um den unteren Rand geschlungene rote Band wiederum soll die kraftvolle Einheit aller Koreaner symbolisieren. Die auf dem Band befindlichen Schriftzeichen
sind der Name Nordkoreas:
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National-Flagge
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Der fünfzackige Stern auf der Flagge
symbolisiert wie auch auf dem Staatswappen Nordkoreas wiederum die
revolutionären Traditionen und deren Erbe.
Der rote Streifen steht für den Patriotismus der revolutionären Vorläufer und den Kampfeswillen der Nord-Koreaner. Der weiße Kreis und die beiden weißen Streifen sollen die Homogenität des Volkes mit seiner langen Geschichte und Kultur aufzeigen. Die beiden blauen Streifen symbolisieren letztlich die Idee der Unabhängigkeit, Frieden und Freundschaft. |
Politische
Parteien und Verbände sowie
gesellschaftliche
Organisationen
Es existieren offiziell drei Parteien in Nordkorea:
Die staatstragende „Koreanische Arbeiterpartei“ die am 10. Oktober 1945 gegründet wurde. Ihre Mitgliederschaft beträgt (Angaben 1991) etwa sieben Millionen.
Neben der Koreanischen Arbeiterpartei gibt es die Koreanische Sozialdemokratische Partei und die „Chondoistische Chongu Partei“ (engl.: Chondoist Chongu Party), welche der „Demokratischen Front für die Wiedervereinigung des Vaterlandes“ angegliedert sind. Diese arbeitet nach Nordkoreanischen Angaben daran, eine friedvolle, unabhängige Wiedervereinigung Koreas herbeizuführen.
Neben der Partei und der angeschlossenen Tochterparteien in der Demokratischen Front existieren in Nordkorea weitere offizielle Organisationen wie z.B. die Gewerkschaftsvereinigung mit über 1,6 Millionen Mitglieder, die Liga der Sozialistischen Arbeiter-Jugend Koreas (über 3,8 Mio Mitglieder), die Union der Landwirtschaftlich arbeitenden Menschen Koreas ( über 1,3 Millionen Mitglieder) und die Union Demokratischer Frauen (über 200000 Mitglieder).
Zusätzlich existieren zahlreiche weitere
Organisationen und Verbände, wie z.B. die Koreanische Gesellschaft
für Kulturelle Beziehungen zum Ausland, der Koreanische Journalisten-Verband,
das Koreanische Komitee für für Afro-Asiatische Solidarität
die Koreanische Buddhistische Föderation, die Koreanische Föderation
der Christen und viele weitere.
Verwaltungseinheiten
in Nordkorea
Die Verwaltungseinheiten in Nordkorea unterscheiden
sich in Hauptstadt, Provinzen (oder Städten unter zentraler Verwaltung),
Städte (oder Distrikte), Landkreise (oder Stadtgemeinden) und Arbeiterbezirke.
Provinz | Hauptstadt |
Südpyonganprovinz | Pyongsong |
Nord Pyonganprovinz | Sinuiju |
Chagangprovinz | Kanggye |
Ryanggangprovinz | Hyesan |
Nordhamgyongprovinz | Chongjin |
Südhamgyongprovinz | Hamhung |
Kangwonprovinz
(angrenzend an die gleichnamige in Südkorea !) |
Wonsan |
Nordhwanghaeprovinz | Sariwon |
Südhwanghaeprovinz | Haeju |
Städte unter zentraler Verwaltung | |
Pyongyang | |
Kaesong | |
Nampo |
Das Eigentum befindet sich in Händen
des Staates bzw. der Kooperativen. Nordkorea versteht unter dem Begriff
"in Händen des Staates", daß sich das Gemeineigentum "in Händen
Aller" befindet. Das in Kooperativen befindliche Eigentum ist durch staatliche
Gesetz geschützt.
Staatliches Eigentum liegt vorrangig in
den Industrien vor, wohingegen Kooperationseigentum hauptsächlich
in den landwirtschaftlichen Betrieben (Kooperativen) vorherrschend ist.
Es gibt auch Privateigentum in Nordkorea.
Dies umfaßt z.B. Einkünfte aus privatem, nebenberuflichem Landbau.
Der Staat schützt diese Nebeneinkünfte sowie auch die Privateinkommen
Werktätiger per Gesetz und garantiert auch das Erbrecht auf derartig
eventuell erwirtschafteter Barvermögen.
Nachdem der ehemalige Ostblock nicht mehr
existiert, sind alte Vereinbarungen, wie sie im Comecon, dem östlichen
Gegenstück zur Europäischen Union festgelegt waren, weggefallen,
und Nordkorea muß sich am offenen Weltmarkt behaupten.
Allein seit 1990 ist der Außenhandel
Nordkoreas um über 50% zurückgegangen. Nordkoreanische Produkte
sind in ihrer großen Mehrheit am internationalen Weltmarkt nicht
bekannt oder auch kaum wettbewerbsfähig. Als Folge dessen sank die
Produktion.
Schätzungen gehen davon aus, daß
zur Zeit nur noch 20 % der Industriebetriebe arbeiten. Dies geht auch auf
eine zunehmend knappere Energieversorgung zurück. Der wirtschaftliche
Zusammenbruch in Nordkorea wird zur Zeit noch durch internationale Hilfsprogramme
verhindert. Ohne diese Hilfen wären die Folgen für die Bevölkerung
katastrophal.
Durch die geringe Produktion von nicht hochwertigen Gütern kam es zu starkem Devisenmangel, was den Außenhandel wiederum behindert und die Kreditwürdigkeit Nordkoreas stark belastet.
An der nördlichen Grenze zu China und Russland existiert seit Ende 1991 eine Freihandelszone (Rajin-Sonbong). Dieses ca. 750 qkm große Gebiet mit 140.000 Einwohnern reicht vom Grenzfluss Tuman bis südlich Rajin, einem ganzjährig eisfreien Tiefseehafen. Die nordkoreanische Freihandelszone ordnet sich ein in das Förderungsprogramm des UNDP für die Tuman River Economic Development Area (TREDA), an dem China, Russland, die Mongolei sowie Nord- und Südkorea beteiligt sind. Ausländischen Firmen werden Vorzugsbedingungen eingeräumt, damit sie Investitionen für Transithandel, Industriebetriebe und Tourismus tätigen.
Nach neun Jahren
stetigem Wirtschaftsniedergang ist 1999 Nordkoreas Wirtschaft wieder gewachsen
(laut einem Bericht der südkoreanischen Zentralbank).
Bislang bewegt sich
die Leistung allerdings nur knapp um 80% des Niveaus des Jahres 1989.
1999 betrug der
Handel mit Südkorea etwa 330 Millionen US-Dollar. Dies entspricht
einer Steigerung um 50 Prozent.
Landwirtschaft
Etwa 2,5 Mio. ha, dies entspricht 20 % der Bodenfläche, sind landwirtschaftlich nutzbar. Demzufolge ist Nordkorea kein Agrarland. Die hauptsächlich angebauten Lebensmittel sind Reis, Mais, Kartoffeln, Gemüse und Obst. Der Ertrag aus eigener Landwirtschaft kann den Bedarf im Inland nicht decken. Somit wird die Ernährung der Bevölkerung derzeit durch umfangreiche internationale Hilfsaktionen (u.a. UNDP, IFAD, WFP, UNICEF, Internationales Rotes Kreuz und Nichtregierungsorganisationen) auf einem jedoch niedrigen Niveau gesichert.
Eine staatsbürgerliche Schulung beginnt
bereits im Kindergarten.
Die Schüler und Studenten lernen
auf Kosten des Staates. Schulen und Universitäten sind ohne Schulgeld
nutzbar. Studenten in Fachschulen, Colleges und Universitäten werden
durch Stipendien unterstützt.
Es existieren zwei verschiedene Ausbildungssysteme. Eines ist das System der regulären Ausbildung. Dieses umfaßt eine elfjährige Pflichtschule bestehend aus einer einjährigen Vorschule und anschließender zehnjähriger Schulausbildung. Dem folgt eine Hochschul- bzw. Collegeausbildung.
Das andere Ausbildungssystem beruht auf einem System des Studierens innerhalb der Arbeitswelt. Arbeitnehmer lernen an speziellen Schulen, Colleges und anderen Institutionen parallel zur Arbeit im Betrieb.
In Nordkorea gibt es über 270 Colleges,
und Universitäten und 469 Fachschulen; die Anzahl Techniker und Spezialisten
beträgt etwa 1,5 Millionen
(offizielle nordkoreanische
Angabe von 1991).
Wissenschaft und Forschung
Es existieren verschiedenste wissenschaftliche
Akademien aus unterschiedlichen Bereichen; darunter Soziales, Landwirtschaft
und Medizin. Forschungsinstitute sind diesen Akademien angeschlossen.
(offizielle nordkoreanische
Angabe von 1991).
Literatur und Kunst
Alle Kunstschaffenden sind in großen
Vereinigungen organisiert, die eine wichtige Rolle in der offiziellen Kunst
Nordkoreas spielen. Die Werke vieler nordkoreanischer Künstler behandeln
die Traditionen der Revolution oder stellen Szenen aus der Alltagswelt
Koreas dar. Die Nordkoreanische Filmindustrie produziert etwa 200 Filme
pro Jahr. Volksmusik und Schlager sind sehr beliebt.
(offizielle nordkoreanische
Angabe von 1991).
Beziehungen
zwischen Nordkorea und der
Bundesrepublik
Deutschland
Stand: Juni 2001 (Auswärtiges
Amt der Bundesrepublik Deutschland)
Erwartungen an eine diplomatische Beziehung von Seiten der Bundesrepublik Deutschland:
Die Bundesregierung geht davon aus, dass die Aufnahme der diplomatischen Beziehungen dazu beiträgt, Fortschritte im Dialog zwischen Nord- und Südkorea, bei der Nichtverbreitung von Massenvernichtungswaffen und bei der Verbesserung der Menschenrechtslage zu erzielen.
Die nordkoreanische Seite hat in einem anlässlich der Aufnahme diplomatischer Beziehungen unterzeichneten Protokoll eine Verbesserung der Einreise- und Arbeitsmöglichkeiten für Medienvertreter und der Arbeitsbedingungen der internationalen Hilfsorganisationen zugesagt.
Es wurde zudem erstmalig vereinbart, in einen Dialog über Fragen der Menschenrechte sowie Fragen der nuklearen Abrüstung und Rüstungskontrolle, der Nichtverbreitung von Massenvernichtungswaffen und Trägertechnologie und der Korean Energy Development Organization (KEDO) einzutreten.
Es bestehen keine Abkommen oder Vereinbarungen
der wirtschaftlichen, finanziellen oder wissenschaftlich-technologischen
Zusammenarbeit. Einzige Firmenvertretung in Pyongyang ist das Repräsentanzbüro
des Ostasiatischen Vereins (OAV), das die Interessen mehrerer deutscher
Unternehmen wahrnimmt.
Der Handel mit Deutschland blieb im Jahr
2000 auf niedrigem Niveau stabil (unter 100 Mio. DM).
Einfuhren aus Nordkorea: Mineralien, chemische
und pharmazeutische Grundstoffe, Textilien. Ausfuhren nach Nordkorea: Fahrzeuge,
Maschinen, Nahrungsmittel, Textilzubehör, elektrotechnische Artikel,
Kunststoffe, chemische Erzeugnisse.
Deutsch in Nordkorea
Es besteht ein Lehrstuhl für Germanistik
an der Kim Il-sung-Universität
(ca. 60 Studenten), auch an der Fremdsprachenschule
in Pyongyang wird Deutsch unterrichtet. Außer einem sporadischen
Austausch von Wissenschaftlern, Sportlern und Künstlern bestehen bislang
keine weiteren Kulturbeziehungen nennenswerter Art.
Reisehinweise
Alle Angaben ohne
Gewähr
Neueste Informationen
erhältlich über das Auswärtige Amt der Bundesrepublik oder
der Botschaft der Demokratischen Volksrepublik Korea
Einreisebestimmungen für deutsche Staatsangehörige können sich kurzfristig ändern, ohne dass das Auswärtige Amt hiervon vorher unterrichtet wird
Sicherheitshinweise
Das Auswärtige Amt sieht keinen Anlass,
aus Sicherheitsgründen von Reisen in die Demokratische Volksrepublik
Korea abzuraten.
Es wird jedoch ausdrücklich auf
die schwierigen Reisebedingungen hingewiesen
Die Demokratische Volksrepublik Korea (DVRK)
ist eines der Länder, über das aufgrund einer selbst gewählten
Abschottungspolitik auch heute noch am wenigsten bekannt ist. Touristische
Besuche sind zwar möglich, jedoch beschränkt sich das Reisen
auf Gruppenreisen bzw. auf solche Individualreisen mit ständiger Begleitung
durch offizielle Dolmetscher. Auch in der Hauptstadt Pyongyang bewegt man
sich in der Regel nur mit nordkoreanischem Begleiter. Besuche und Ausflüge
außerhalb der Hauptstadt müssen separat genehmigt werden. Die
Sicherheitsorgane überwachen die Einhaltung der geplanten Route und
Zeiten.
Somit ist ein direkter, spontaner Kontakt
zur einheimischen Bevölkerung praktisch unmöglich.
Als Ausländer kann man sich nicht in alle Regionen des Landes begeben. Auch bei Gruppenreisen verbleibt man auf einer zuvor festgelegten Route. Individualreisen wie man sie aus Europa kennt, sind somit nicht möglich. Nordkorea ist teilweise zwar touristisch erschlossen, der Standard ist im internationalen Vergleich jedoch äußerst niedrig.
Durch die seit einigen Jahren bereits bestehende Versorgungskrise des Landes wurden auch in der Hauptstadt stundenweise Ausfälle von Strom und Wasser beobachtet. Aufgrund der Strom-Engpässe ist nach Einbruch der Dunkelheit bei Stromabschaltungen das ganze Land in totale Dunkelheit gehüllt.
Es besteht keine Möglichkeit, an ausländische
Medien zu gelangen. Nordkoreanern ist der Zugang zu solchen streng verboten.
Das Auswärtige
Amt der Bundesrepublik Deutschland rät dringend, auf Auslands-Krankenversicherungsschutz
mit Rückholversicherung zu achten.
Adresse:
Auswärtiges Amt
der Bundesrepublik Deutschland Referat 040 D-11013 Berlin Tel.: (01888) 17-0
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Besondere strafrechtliche Vorschriften
Für alle sicherheitsrelevanten Bereiche (Bahnhöfe, Flughäfen, Hafenanlagen etc.) besteht Fotografierverbot. Dazu gehört alles, was die Staatsorgane als für das eigene Image abträglich sehen könnten. im Zweifelsfall wird empfohlen, die ständig anwesende Begleitung zu fragen. Drogenbesitz wird strengstens geahndet.
Gegenstände des täglichen Bedarfs können eingeführt werden, Photoapparate, Radios, ausländische Publikationen etc. sind bei der Einreise zu deklarieren. Devisen müssen ebenfalls bei Einreise deklariert werden. Die Währung für Ausländer ist offiziell der spezielle Ausländer-Won, faktisch müssen zunehmend Ausgaben direkt in US-Dollar beglichen werden. Die Einfuhr von Waffen mit Ausnahme von Jagdwaffen, die bei Einreise deklariert werden müssen, ist strikt untersagt.
Adresse der Vertretung der
Demokratischen Volksrepublik Korea in der Bundesrepublik
Botschaft der Demokratischen Volksrepublik Korea (seit 1.3.2001) Leiter: Herr Hyonbo Pak Glinkastraße 5-7 10117 Berlin Telefon 030- 2 29 31 89
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Adresse der Vertretung der Bundesrepublik
Deutschland in der Demokratischen Volksrepublik Korea
Botschaft der Bundesrepublik Deutschland Leiter: Thomas Wülfing, Geschäftsträger a.i. Embassy of the Federal Republic of Germany, Munsudong District, Pyongyang, Democratic People´s Republic of Korea Demokratische Volksrepublik Korea. Telefon (00850 2) 381 73 85
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Zahlen, Daten und Fakten
zu Nordkorea
Ländername | Demokratische Volksrepublik Korea (DVRK),
Choson |
Klima | vier ausgeprägte, stark unterschiedliche
Jahreszeiten:
Frühling und Herbst gemäßigtes Klima, Monsunzeit von Juni-August, sehr feucht und heiß, der Winter von November-Februar eisig kalt und trocken |
Lage | Geografisch auf der koreanischen Halbinsel,
die sich zwischen dem 33. - 43. nördl. Breitengrad und dem 124 - 132
östlichen Breitengrad Ost erstreckt.
Nordkorea ist im Westen und Osten von Meer umgeben - dem Westmeer (Gelbes Meer), und dem Ostmeer (früher auch Japanisches Meer bezeichnet). Demarkationslinie zwischen Nord- und Südkorea etwa entlang des 38. Breitengrades. Nördliche Nachbarn: VR China und Russland (Russische Föderation). Im Südosten - durch das Ostmeer getrennt, Japan |
Größe | 122.760 qkm (gesamte Halbinsel: 222.154 qkm, Nord-Süd-Ausdehnung ungefähr 1.100 km) |
Hauptstadt | Pyongyang (Pjöngjang), ca. 2,5 Mio. Einwohner |
Bevölkerung | ca. 22,0 Mio. Einwohner (nach jüngsten
statistischen Angaben),
Bevölkerungswachstum wahrscheinlich negativ durch langjährigem Versorgungsengpaß |
Landessprache | Koreanisch (zur ural-altaischen Sprachfamilie gehörend) |
Religionen | laut offiziellen nordkoreanischen Angaben
ist Religionsausübung möglich. Andere, nichtkoreanische Quellen
(Hilfsorganisationen) sprechen von Schwierigkeiten und Behinderungen
bei der Religionsausübung.
Die meisten Bürger sind konfessionslos. Traditionelle Religion ist der Buddhismus, ethische Grundlage der Konfuzianismus. Das Christentum spielt in Nordkorea kaum eine Rolle. |
Nationaltag | 9. September 949 Gründung der DVRK, Unabhängigkeitstag |
Regierungsform | Sozialistische Volksdemokratie, |
Staatsoberhaupt | Der 1994 verstorbene Kim Il Sung ist 1998
nach einer Verfassungsänderung "Ewiger Präsident".
Protokollarisches Staatsoberhaupt ist der
Vorsitzende des Präsidiums der Obersten Volksversammlung, Kim Yong-Nam.
Faktisch ist Kim Jong-il, Sohn von
|
Regierungschef | Vorsitzender des Ministerkabinetts (Premier):
Hong song-nam |
Außenminister | Paek nam-sun |
Parlament | Vorsitzender des Präsidiums der Obersten Volksversammlung (Staatsoberhaupt): Kim yong-nam |
Parteien | Arbeiterpartei Koreas, gegründet
10.10.1945. Staatstragende Partei
Koreanische Sozialdemokratische Partei und die Chondoistische Chongu Partei,welche der „Demokratischen Front für die Wiedervereinigung des Vaterlandes“ angegliedert sind. |
Gewerkschaften,
Massenorganisationen |
Gewerkschaftsvereinigung mit über 1,6 Millionen Mitglieder, die Liga der Sozialistischen Arbeiter-Jugend Koreas (über 3,8 Mio Mitglieder), die Union der Landwirtschaftlich arbeitenden Menschen Koreas ( über 1,3 Millionen Mitglieder) und die Union Demokratischer Frauen (über 200000 Mitglieder) |
Mitgliedschaft in
internationalen Organisationen |
Vereinte Nationen und ihre Sonderorganisationen
WHO, UNESCO, FAO, WMO, UPU, ITU, IAEA, WIPO, UNCTAD, UNIDO, ICAO. Mitglied
der Blockfreienbewegung (1975) und der "Gruppe 77" (1976), Mitglied der IPU |
Bruttoinlandsprodukt | 32,9 Mrd. US-$ (Schätzung) |
BIP pro Kopf | 1.497 US-$ (offizielle Angabe; durch offiziell festgelegten Wechselkurs zum US-$ weit überhöht) |
Schienennetz | etwa 5000 km |
Straßennetz | 23000 - 30000 km, davon sind etwa 1725 km befestigte (asphaltierte) Straßen |
Flughafen und
Fluggesellschaft |
Pyongyang besitzt einen Internationalen.
Flughafen (Sunan), Air Koryo ist die staatliche Fluggesellschaft.
Flüge via Moskau / Peking |
Häfen | Nampo, Chongjin, Wonsan |
Radio / TV | Je 1000 Einwohner Nordkoreas:
147 Radios , 52 TV-Geräte, 47 Telefone, 0,1 Faxe |
Internet | Kein Internetzugang für Privatpersonen. PCs sind für Privatpersonen nicht erhältlich |
Mobiltelefon | Bislang kein Handynetz. Im Jahre 2002 soll ein erstes Mobilfunknetz aufgebaut werden. |
Zeitungen | 1994 gab es 11 Tageszeitungen, Auflage etwa 5 MIo. |
Schulbildung | von 5 - 16 Schulpflicht. Danach weiterführende
Schule oder Hochschule
Analphabeten: Männer 1 %, Frauen 3 % |
Soziales | 0,27 Ärzte und 1,4 Krankenhausbetten
je 1000 Personen
Säuglingssterblichkeit bei 56 von 1000 Lebenserwartung: Männer 61, Frauen 65 |
Militär | Nordkorea ist - bezogen auf seine Größe - eines der am höchsten aufgerüsteten Länder der Welt. Es besteht allgemeine Wehrpflicht. Ca. 12 % des Haushaltes gehen in den Militäretat. Etwa 1,1 Millionen Mann stehen unter Waffen. Atomwaffen sind wahrscheinlich in der Entwicklung, ebenso Langstreckenraketen. Nach offiziellen Angaben l wurde die Raketenentwicklung - vorerst - gestoppt. |
Dez. 1943 / Dez. 1945 | Gipfelkonferenz der Alliierten USA, China und Großbritannien in Kairo / Dreimächte-Konferenz in Moskau: Korea soll nach dem Sieg über Japan für zunächst 5 Jahre unter "Treuhandschaft" stehen. |
Feb. 1945 | Konferenz von Jalta:
Sowjetunion tritt in den Fernostkrieg ein; nach Kriegsende sollen die japanischen Streitkräfte nördlich des 38. Breitengrades sich den Sowjets und diejenigen südlich den Amerikanern ergeben (55% des Territoriums sowjetische, 45% amerikanische Besatzungszone). Mit den sowjetischen Streitkräften kommt Kim il-sung, der wegen seiner Aktivitäten als Partisanenkämpfer gegen die Japaner 1941 aus Korea in die Sowjetunion hatte flüchten müssen. |
10.10.1945 | Gründung der Arbeiterpartei Koreas |
09.09.1948 | Proklamation der "Demokratischen Volksrepublik Korea". Kim il-sung wird zunächst Ministerpräsident, im Juni 1949 Vorsitzender des ZK der Partei und ein Jahr später Oberbefehlshaber der Armee. |
Ende 1948 | Sowjetischer und amerikanischer Truppenabzug (sowjetische Truppen übergeben ihre gesamten schweren Waffen und Panzer den Nordkoreanern) |
25.06.1950 | Kriegsbeginn mit dem Überschreiten
des
38.Breitengrades Richtung Südkorea. Das Vordringen nordkoreanischer Truppen gelingt bis vor die Hafenstadt Pusan. |
27.06.1950 | UN-Sicherheitsrat erlässt Resolution zur Unterstützung Südkoreas, Einsatz von UN-Streitkräften (USA stellen das größte Kontingent). Angriff der UN-Truppen unter US-Oberbefehl (General McArthur). Die nordkoreanischen Truppen werden von Pusan aus nach Norden zurückgedrängt, gleichzeitig rücken von Inchon (westl. von Seoul) UN-Truppen nach Osten vor |
07.10.1950 | UN-Generalversammlung erlässt Resolution, dass UN-Truppen den 38. Breitengrad überschreiten sollen. Besetzung ganz Nordkoreas bis 26.10.1950 |
08.10.1950 | Mao erteilt geheimen Befehl, mit chinesischen
Freiwilligenverbänden in den Krieg einzugreifen.
Großangriff mit 300.000 Soldaten (26.11.1950): Innerhalb von drei Wochen werden die UN-Streitkräfte überrollt. |
Juli 1951 | Angriff kann 60 km südlich von Seoul gestoppt werden, eine feste Frontlinie wird nördlich des 38. Breitengrads stabilisiert. |
27.01.1953 | Zwei Jahre intensivster Verhandlungen enden mit der Unterzeichnung eines Waffenstillstandsabkommens zwischen dem UN Kommando (vertreten durch die USA) sowie Nordkorea und den chinesischen Verbänden |
26.10.1958 | Die chinesischen Soldaten werden abgezogen. Nach dem Ende des Korea-Krieges wird Nordkorea unter massiver Unterstützung der Ostblockstaaten zum Musterland einer kommunistischen Volksrepublik aufgebaut |
08.07.1994 | Tod von Kim il-sung. Nach seinem Tod treten
erstmals die Folgen des Zusammenbruchs der UdSSR und der Öffnungs-
und Reformpolitik in China und damit
der fehlenden wirtschaftlichen Unterstützung offen zutage. Inzwischen hat die Mangelversorgung aufgrund Planwirtschaft die Ausmaße einer nationalen Katastrophe angenommen. Der Nachfolger Kim il-sungs, sein Sohn Kim jong-il, versucht, die internationale humanitäre Hilfe nützend, das Scheitern des Sozialistischen Systems in seinem Land aufzuhalten. |
13.-15.06.2000 | Erstes innerkoreanisches Gipfeltreffen von Präsident Kim dae-jung mit dem nordkoreanischen Machthaber Kim jong-il in Pyongyang (Unterzeichnung einer gemeinsamen Fünf-Punkte-Erklärung zur innerkoreanischen Zusammenarbeit) |
Quelle: diverse Internet-Recherchen und Auswärtiges Amt der Bundesrepublik Deutschland sowie Radio Korea International |