Geschichte Koreas bis zum 20. Jahrhundert
Koreainfo

Die Anfänge
Vereinigtes Shilla
Koryo
Der Neokonfuzianismus
Choson
gleich ins 20. Jahrhundert...

 
 


Die Geschichte Koreas
Nach einer Legende gründete 2333 v. Chr. ein halbgöttliches Wesen mit dem Namen Tan-gun auf der koreanischen Halbinsel das Königreich Choson . Somit verlieren sich die Anfänge der koreanischen Nation im Halbdunkel von Tatsachen, Legenden und Mythen. Tatsächlich betrachten die Koreaner das Jahr 2333 v. Chr. als das Gründungsjahr ihrer Nation.

Gesichert sind hingegen die Fakten, welche besagen, daß früheste Besiedlungen durch mongolische Stämme von Norden her erfolgten; belegt ist dies für die Bronzezeit um etwa 1000 vor der christlichen Zeitrechnung. Bis zum 4. Jhd. v.Chr. bildeten sich früheste staatliche Formen heraus. Alt-Choson war zu jener Zeit das erste, wirklich mächtige Reich auf der koreanischen Halbinsel, womit sich diese geschichtliche Tatsache an den mythischen Gründungsakt im Jahre 2333 v.Chr. anschließt.

Im Jahre 109 v.Chr. griff der chinesische Kaiser Han Wu-Ti  Alt-Choson an, welches unterlag und unter chinesische Verwaltung geriet.
Trotzdem entstand nach einiger Zeit ein Krieger-Reich, welches sich selbst als "Koguryo" bezeichnete, es existierte von 37 v.Chr. bis 668 n.Chr. .
Im Jahre 313 war die koreanische Halbinsel wieder von den chinesischen Okkupatoren befreit.
Das Koguryo - Reich dehnte seinen Einflußbereich vom Norden der koreanischen Halbinsel bis in den Süden sowie bis in die Mandschurei aus.

Ca.20 v.Chr. entstand in der Nähe des heutigen Seoul das Königreich Paekche., ein weitaus weniger expansiver Staat als Koguryo. Dies hatte auch Auswirkungen im Bereich der Kultur und feinen Künste. Viele der in dieser Zeit entstandenen Kunstwerke sind bis in unsere Tage erhalten geblieben. Paekche ist maßgeblich dafür verantwortlich, daß Korea im Laufe der nachfolgenden Zeit als Vermittler und "Kulturbrücke" zwischen China und Japan dienen konnte, wie überhaupt Korea für Japan der  "Kulturbringer" war. Auch der Buddhismus kam in jener Zeit auf die koreanische Halbinsel.

Ganz weit Im Südosten der Halbinsel war das Königreich Shilla entstanden. (57 v. Chr.-668 n.Chr.). Zunächst klein und schwach, entwickelte es sich bis in das sechste Jahrhundert, wobei der Buddhismus viel zur inneren Stärke dieses kleinen Königreiches beigetragen hat.

Neben diesen drei Königreichen war in der Mitte des vierten Jahrhunderts zwischen Paekche und Shilla das sehr kleine Königreich Kaya (mit Taekaya [Koryong] und Ponkaya [Kimhae] ) entstanden; Shilla unterwarf 532 Ponkaya und zerstörte 562 Taekaya.

Durch die Enge der geografischen Lage auf der Halbinsel, die keinen Raum zum Ausweichen voreinander bot, kamen die drei Königreiche im Laufe der Jahrhunderte bei ihren Bestrebungen nach Vorherrschaft immer wieder miteinander in Konflikt. Wechselnde Bündnisse, teilweise auch mit China - das aufgrund seiner expansiven Politik stetig eine Bedrohung für alle Königreiche auf der Halbinsel darstellte -  versuchten, die jeweiligen Kontrahenten gegeneinander auszuspielen. Im Folge geschickter Diplomatie und militärischer Fähigkeiten konnte Shilla dann im Jahre 668 die gesamte koreanische Halbinsel unter seiner Herrschaft vereinigen.
 

Als Folge der Kriege um die Vorherrschaft auf der koreanischen Halbinsel wurde nach dem Sieg von Shilla von überlebenden Adeligen des Koguryo-Reiches und einigen Tungusen-Stämmen, die sich ihnen unterworfen hatten auf dem nördlichen Territorium des ehemaligen Koguryo der Staat Parhae gegründet. Zeitweilig hieß dieser Staat auch Chin (698 - 713).
 

Chin / Parhae

Die Chinesen bezeichneten das Parhae-Reich als das "Blühende Land im Osten". Dementsprechend hoch war die Kultur dieses aus den Trümmern des alten Koguryo-Reiches  entstandenen Staates gewesen. Mit China entwickelte sich nach anfänglichen Auseinandersetzungen, die beigelegt werden konnten, ein lebhafter Handel.  Jedoch konnte niemals der innere Frieden völlig geschaffen werden, da die Adelsklasse des alten Koguryo-Reiches und die Tungusen offensichtlich schwelende Konflikte hatten. Im Jahre 926 konnten die Khitanen (einem mongolischen Volksstamm) das Parhae-Reich für sich erobern. Der Adel floh in das mittlerweile neu entstanden Koryo im Süden, das sich mittlerweile die koreanische Halbinsel wie zuvor Shilla unterworfen hatte. Die Tungusen konnten hingegen die eigenständige Parhae-Kultur nicht bewahren. Das Parhae-Reich hörte auf, zu bestehen.
 

Vereinigtes Shilla-Reich

Shilla erlebte nach der militärischen Vereinigung der drei Reiche eine Blüte auf allen Gebieten der Kunst und Kultur. In der Hauptstadt Shillas, dem heutigen Kyongju (bekannt als "Museum ohne Mauern"), lebten in der Hochphase des Reiches mehr als eine Million Menschen.

Der Buddhismus gedieh unter dem Schutz des Adels und des Hofes, und großartige buddhistische Kunstwerke wie der Sokpul-Tempel, später unter dem Namen "Sokkuram-Grottenschrein" bekannt, entstanden zu jener Zeit. Auch der Pulguk-Tempel gibt Zeugnis über die hohe Kunstfertigkeit buddhistischer Baumeister jener Zeit; die gesamte Tempelanlage ist in ihrer räumlichen Ausdehnung dem "reinen Lande Buddhas" angelehnt.

Der Adel hingegen begann, sich durch hohe Steuern zu bereichern.
Eine langsame, schleichende Niedergangsphase schloß sich an, in der auch innere Streitigkeiten des Adels zur Zerrüttung des Reiches und schlußendlich zu dessen Spaltung führte:

Die hohen Steuerlasten der Bauern, die sowohl ihren "Burgherren" als auch dem staatlichen Steuereintreiber zur Zahlung verpflichtet wurden, standen gegen ihre Herren auf. Rebellengruppen konnten zum Teil die Herrschaft im Lande übernehmen.

Zwei Männer wollten schließlich ein neues, stabiles System errichten. 892 gründete Kyonhwon, ein Bauer, das "spätere Paekche-Reich", im Jahre  901 proklamierte ein junger Shilla-Prinz namens Kungye, das "spätere Koguryo-Reich", aus dem dann Koryo entstand. Der Nachfolger des despotisch herrschenden Kyungye wurde 918 Wang Kon, ein Adeliger aus der Stadt Kaesong. Dorthin verlegte er auch seine Hauptstadt. 927 griff das neue Paekche das geschwächte Shilla an und siegte, woraufhin das Koryo-Reich unter Wang Kon (später König Taejo genannt) als scheinbarer Verteidiger Shillas seinerseits Paekche den Krieg erklärte. Die Auseinandersetzung zog sich bis 936 hin. 935 ergab sich Shilla. 936 siegte Koryo über das spätere Paekche. Alle drei Reiche waren wieder unter einer Herrschaft - diesmal jedoch unter Koryo - vereint.

Der heutige Name "Korea" bezieht sich auf dieses Reich.
 

Koryo

Der Buddhismus wurde im Koryo-Reich Staatsreligion. Eine Buddhistische Blütezeit begann, aber auch ein zunehmend stärkerer Einfluss auf die weltliche Politik begann sich bemerkbar zu machen. Im Grunde genommen konnten aber Konfuzianismus und Buddhismus gut nebeneinander existieren. Viele Tempel wurden zum Wohle und Heil des Staates errichtet, und an buddhistischen Feiertagen wurden sowohl buddhistische als auch schamanistische Rituale und Zeremonien abgehalten.
Im 11. Jahrhundert entstand so auch die Tripitaka Koreana, ein buddhistischer Kanon, der geschaffen wurde, um den Staat vor feindlichen Übergriffen zu schützen. Leider griffen buddhistische Mönche auch zur Waffe, was dem eigentlichen Grundgedanken der Buddhismus entgegensteht, dies taten sie, um den materiellen Wohlstand des Klosters zu verteidigen.

Im Laufe der Zeit wurden die unterschiedlichen Schulen des Buddhismus miteinander in Einklang gebracht, um die Lehre zu festigen. Die allein maßgebliche Lehre wurde die Chogye-Schule, die - vereinfacht gesagt - beschreibt, dass JEDER erleuchtet, also Buddha werden kann, auch ohne die Schriften studiert zu haben, aber nach einer Erleuchtung das fortwährende Studium der Texte unerläßlich sei. Dieser Grundgedanke zeigt durchaus parallelen zum in späterer Zeit in Europa propagierten Gedanken des protestanischen Christentum auf, denn Martin Luther meinte, ein jeder Mensch könne - auch ohne Abbitte und Ablaß - das Heil erlangen. Somit ist im Protestantismus als auch im Buddhismus der Chongye-Schule die Heilserlangung jedem auch noch so einfachen Menschen möglich, das Heil ist nicht von Bildung und damit von den finanziellen Möglichkeiten abhängig. Dies war in den jeweiligen Gesellschaften durchaus einen revolutionäre These.
 
 

Ein Grundproblem des Koryo-Reiches waren die unterschiedlichen Auffassungen von Rangfolgen und Systemen, die das Aufsteigen auf der sozialen Leiter ermöglichen sollten:
Dies mündete in den Konflikt zwischen Beamten und Kriegern. Nach konfuzianistischer Meinung wurde eine Laufbahn und damit die Rangordnung durch Bildung und Lernen ermöglicht, wohingegen eine andere - die adelige - Lehrmeinung natürlich die Rangordnung durch Geburt festlegen wollte. Ein Konflikt, der nicht auflösbar war und langfristig das ganze Reich schwächte, welches sich später durch die im Jahre 1231 beginnenden Mongoleneinfälle auch äußeren Feinden gegenübersah.

Zuvor gab es jedoch eine Periode der Militärherrschaft: Grund war die Tatsache, daß eine militärische Karriere einer zivilen untergeordnet war und nicht besonders anerkannt wurde. Außerdem gab es kein Prüfungssystem im Militär, durch das man aufsteigen konnte. Hohe militärische Ränge konnten von Zivilbeamten besetzt werden. Dies führte zur zunehmenden materiellen Not der großen Masse von Soldaten, die schlecht bezahlt wurden. 1170 führte dies zum Sturz der zivilen Regierung. Eine Militärherrschaft wurde etabliert, die 100 Jahre andauerte. Der Einfluß des buddhistischen Klerus und die Verbindungen zum Königshaus wurden gekappt.
In dieser Zeit kam es allerdings auch zu Bauern- und Sklavenaufständen, denn die steuerliche Belastung der Bauern war zu groß geworden, da viele neu entstandene Privatarmeen der herrschenden lokaler Machthaber zu bezahlen waren.

Der so geschwächte Staat mußte dann Mongolenangriffe abwehren, die ab 1215 einsetzten. 1259 wurde Koryo geschlagen, da der Rückhalt der von Steuerlasten und Ausbeutung betroffenen Bevölkerung gegen die Mongolen nicht mehr anhielt.
Der Widerstand der Militärmachthaber wurde letztlich aber erst 1273 auf der Insel Cheju gebrochen, durch eine gemeinsame Streitmacht der Mongolen und Koryo-Soldaten.

Zwangsehen mit mongolischen Adeligen führten zu weiterer Schwächung der Koryo-Herrschaft. Hinzu kamen soziale Veränderungen, die zur Verarmung weiter Schichten der Bevölkerung bis hin zu höheren Beamten führten, denn Koryo mußte große Summen an Abgaben an die Mongolen zahlen. Dies alles führte 1392 zum Ende des Staates Koryo.

Neo-Konfuzianismus

Gegen Ende der Koryo-Zeit erlebte der mittlerweile korrupte Buddhistische Klerus seinen Niedergang und eine Konkurrenz in der neu belebten, Neo-Konfuzianistischen Philosophie, die das Verhältnis der sozialen Stände untereinander eindeutig beschrieb und somit dem zerrütteten Staatswesen neuen Aufschwung zu geben versprach. Dieser Einfluß des Konfuzianismus ist bis heute in Korea zu beobachten, damit hat er nachhaltig die koreanische Gesellschaft in allen ihren Bereichen beeinflußt. Vereinfacht gesagt regelt der Neo-Konfuzianismus im Einzelnen das Verhältnis von Herrscher und Untertan, von Vater und Sohn, von Mann und Frau, von jüngerem und älteren Bruder und die Freundschaft zwischen den Menschen allgemein. Diese fünf Verhaltensregeln zwischen sozialen und gesellschaftlichen Partnern prägen auch heute noch - trotz aller Modernisierung und Verwestlichung - die Basis der koreanischen Gesellschaft.
 

Choson

Die Gesellschaftsstruktur des Choson-Reiches zeichnete sich durch Klassen aus: es gab die Yangban, welche eine herrschende Schicht militärischer und ziviler Beamten darstellte und die konfuzianistischen Regeln auf Einhaltung prüften, die Chungin, welche eine den Yangban unmittelbar untergeordnete Schicht aus Gelehrten, Beamten und Wissenschaftlern formte; ferner die Yangmin (oder Sangmin), welche die Mehrheit der Bevölkerung ausmachte und zuletzt die Chongmin, Menschen von niederem Stande; meist Sklaven und Ausgestoßene. Zu letztere Schicht gehörten auch Schlachter, Gerber, Korbflechter, Heilkundige und bestimmte Frauen, wie z.B. Unterhalterinnen (Kisaeng), oder Mudang (Schamaninnen)
Bei den Kisaeng ist es interessant, verschiedene Arten zu unterscheiden - hier gibt es parallelen zu den japanischen Unterhalterinnen, den Geishas: es gab Unterhalterinnen, die ausschließlich als Sängerinnen bei Veranstaltungen der Oberklasse auftraten, dann jene, die neben Gesang auch Tanz auch teilweise als Prostituierte arbeiteten und jene, die ausschließlich als Prostituierte arbeiteten.
Einige Kisaeng der ersteren Kategorie wurde z.T. sehr wohlhabend, wenngleich sie auch von niederem Stande waren.

Diese starre Gesellschaftsstruktur, die - ähnlich wie im Mittelalter in Europa - den oberen Klassen ein angenehmes, steuerfreies Leben ermöglichte, wohingegen die Bauern und Kaufleute alle finanziellen Pflichten zu tragen hatten, führten bis in das 16. Jahrhundert christlicher Zeitrechnung immer wieder zu Bauernunruhen und Aufständen.
Wirtschaftlich gesehen erlebte das damalige Korea aber eine Blütezeit. In Landwirtschaft und Medizin wurden neue Techniken angewendet. 1441 wurde z.B. erstmalig ein Niederschlagsmeßgerät eingesetzt und kontinuierlich die Wasserstände aufgezeichnet. Dies war für den groß angelegten Reisanbau, der gleichzeitig ein ausgeklügeltes Bewässerungssystem erforderlich machte, unumgänglich.

Auch das damals unter König Sejong dem Großen in dessen Auftrag entwickelte und neu eingeführte Hangul - die bis heute gebräuchliche, koreanische Buchstabenschrift (eines der wissenschaftlichsten Schreibsysteme der Welt!) - hat zur Verbreitung von Wissen und der Kommunikation in allen Schichten der Bevölkerung beigetragen.

Handel wurde vorrangig mit Porzellan und Seide betrieben, wobei Korea aufgrund der Lage zwischen China und Japan durch den Zwischenhandel profitierte.

1592 überfiel Japan Choson, das als Brückenkopf zum Angriff Japans auf China dienen sollte. Der Choson-General Yi Sun-sin vereitelte jedoch den Erfolg der Japaner mit seinen für damalige Zeit revolutionären, gepanzerten "Schildkröten-Schiffen". 1597 wurden dann die Japaner endgültig nach einem zweiten Angriff geschlagen. Jedoch war Choson von dem langen Kampf geschwächt; viele Töpfer waren nach Japan verschleppt worden und unzählige Kulturgüter waren zerstört.
In eine Zeit der Schwäche fielen dann 1627 die Auseinandersetzungen mit den Mandschus. Die Mandschus hatten China erobert und selbst die Ch'ing Dynastie gegründet (1644-1911). Diese wollten nun auch, daß Choson die Oberhoheit der Mandschus über die Region und die koreanische Halbinsel anerkennen sollte, was nicht geschah und 1636 zum Großangriff der Mandschus auf Choson führte. Choson wurde geschlagen, und gezwungen, seine Bindungen zur Ming-Dynastie Chinas zu lösen.

Im 17. Jahrhundert kamen auch erstmals Kontakte zur westlichen Welt zustande, darunter technologische als auch spirituelle. Das Interesse am Katholizismus begann langsam, aber stetig, zu wachsen, denn in einem strengen Klassensystem konnte eine Lehre, die besagt, dass von Natur aus alle Menschen gleich sind, viele Sympathien für sich erwerben. Ehe auch nur ein Missionar oder Priester in Korea war, gab es bereits Tausende von Gläubigen ! Eine Tatsache, auf die Korea mit Recht stolz ist: nicht "mit Feuer und Schwert" von außen her missioniert worden zu sein wie z.B. die Länder Lateinamerikas, sondern durch eigenen Willen und Überzeugung. Doch stand der Katholizismus im Gegensatz zum Neokonfuzianismus jener Zeit mit seinen festgelegten Klassen und Hierarchien. König Chongjo war vom Katholizismus sehr angetan und wollte daher auch die Sklaverei abschaffen, scheiterte jedoch an der mächtigen Bürokratie und mußte zurücktreten, was die wahren Machtverhältnisse jener Zeit dokumentierte.

Das Choson-Reich mit seinem starren, Erb-Klassensystem war jedoch langfristig nicht mehr haltbar, da sich im Laufe der Zeit die wirtschaftlichen Bedingungen insofern verbesserten, daß es den unteren Schichten im täglichen Leben auch besser erging. Diese gerechtere Verteilung des Wohlstandes stand das alte System der einseitigen Wohlstandsverteilung nach Klasse gegenüber. Den Bauern ging es zusehends besser, aber politische Macht konnten sie in diesem System nicht erhalten. So kam es wieder einmal zu Aufständen, wie z.B. dem Hong-Kyong-nae-Aufstand 1811, oder 1862 in Chinju. Diese Aufstände wurden jedoch niedergeschlagen.

Der Katholizismus wurde je nach aktueller politischer Lage und Meinung der Regenten geduldet oder verfolgt. Damit wurde eine weite Verbreitung dieser christlichen Glaubensrichtung nicht gefördert.
Im Jahre 1864 bestieg ein 12jähriger den Thron; König Kojong. Sein Vater jedoch, Hungson Taewon-gun, war der wirkliche Machthaber. Er wollte die Macht des alten Adels brechen und begann, Beamte auch aus niederen Schichten einzusetzen. Dies tat er jedoch, um seine eigene, absolute Macht zu festigen. Außenpolitisch betrieb er eine Abschottungspolitik gegenüber anderen Mächten, insbesondere Europas, und im inneren wurde der Katholizismus stark unterdrückt. 1873 mußte er jedoch seine Macht an den Sohn abgeben. Infolgedessen öffnete sich Korea allmählich dem Außenhandel. Japan mit seinen stark expansiven Bestrebungen begann, seinen bereits unterschwellig vorhandenen Einfluß in Korea auszubauen. Nach dem chinesisch-japanischen Krieg 1894/95 hatte China keinen Einfluß mehr auf Korea. 1905 konnte Japan Korea einen "Schutzvertrag" aufzwingen, was Korea praktisch an Japan auslieferte. König Sunjong wurde 1907 gezwungen, zugunsten seines Sohnes abzudanken. Die koreanische Armee wurde reduziert und deren Reste unter japanisches Kommando unterstellt, 1910 Korea praktisch annektiert.  Das Choson-Reich endete und die japanische Okkupationszeit begann, die bis 1945, dem Ende des zweiten Weltkriegs und der Niederlage Japans andauern sollte.

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